Autor: Wim Westfield
Verlag: edition q im be.bra verlag
Seitenzahl: 256
ISBN: 978-3-86124-616-9
Erscheinungsdatum: 1. Februar 2008
Ab 1. Juni 2016 auch als E-Book erhältlich!
zu kaufen bei: be.bra verlag
oder bei: Amazon
Cover:
Das Cover passt perfekt zum Inhalt sowie zum Titel des Buches. Es wirkt alles leicht verschwommen und harmoniert super mit der roten Schrift des Titels. Mich hat sofort neugierig gemacht.
Erste Sätze:
»Wohin führst du mich?« Julia bleibt stehen. »Es ist stockdunkel. Außerdem kriege ich nasse Füße. Der Schnee ist schon höher als meine Schuhe.«
Inhalt:
Der Journalist Jonas Maler lernt zufällig die in West-Berlin lebende Amerikanerin Julia McCandle auf der Transitstrecke kennen und verliebt sich sofort in sie. Nur wenige Minuten später verhört ihn die Volkspolizei wegen der illegalen Verbindungsaufnahme und stuft ihn als auffälligen Verdächtigen ein. Julia kann ihm zwar noch ihre Telefonnummer in einem Brief dalassen, aber weitere Treffen gestalten sich schwierig, da Jonas von nun an beinahe ständig von der Stasi beschattet wird. Hinzu kommt, dass ihm auch beruflich immer mehr Steine in den Weg gelegt werden und als er von Julias Schwangerschaft erfährt, beginnt er schließlich über eine Flucht nachzudenken.
Meine Meinung zum Buch:
Als ich die ersten Seiten des Buches gelesen hatte, war ich ehrlich gesagt verunsichert, ob mir die Geschichte zusagen würde. Man wird so abrupt in die Handlung hineingezogen, dass ich dachte, am Anfang wurden einige Seiten vergessen. Auch mit dem Schreibstil und der Ausdrucksweise hatte ich zu Beginn Probleme. Und dennoch wollte ich dem Buch unbedingt eine Chance geben und beschloss weiterzulesen, was definitiv die richtige Entscheidung war. Wenn man dann erstmal drin ist in der Handlung, und den Hauptprotagonisten Jonas besser kennenlernt, möchte man unbedingt wissen, wie es enden wird.
Jonas ist verheiratet und Vater einer Tochter, doch das Ehepaar lebt schon längere Zeit nur noch nebeneinander her. Er ist sehr direkt und vertritt klar seine Meinung, was ihm immer wieder Ärger einbringt in der damaligen Zeit. Hinzu kommt, dass er den falschen Leuten vertraut und daraufhin zunehmend in seiner persönlichen Freiheit eingegrenzt wird. Zwischen ihm und Julia das ist Liebe, aber eine Flucht kommt für ihn anfangs nicht in Frage, da auch Julia in einer festen Beziehung lebt und er alles zurücklassen müsste in der DDR.
Wenn man sich erstmal an den Schreibstil gewöhnt hat, liest es sich richtig gut und spätestens im zweiten Drittel legt sich das anfangs holprig wirkende etwas, sodass man zügig voran kommt. Viele der verwendeten Abkürzungen waren mir zwar geläufig, aber die Übersicht am Ende fand ich doch ab und zu hilfreich. Die Handlung sowie die Charaktere wirken unheimlich realistisch und ich fragte mich oftmals, ob dieses Buch auf einer wahren Begebenheit basiert.
Gerne hätte ich noch mehr über Julia und ihr Leben in West-Berlin erfahren. Wie es ihr währenddessen erging, konnte man leider nur erahnen und auch über ihren Freund, der als Diplomat arbeitet, wurden viele Dinge nur kurz angesprochen und dann nicht weiter ausgeführt. Das Ende kam für mich dann so abrupt, dass ich dachte, das kann's doch nicht gewesen sein.
Mein Fazit:
Mit "Nur Engel fliegen höher" ist es dem Autor gelungen mich in eine längst vergangene Zeit zu entführen. Über meine Bewertung habe ich mir viele Gedanken gemacht, mich aber letzten Endes entschieden drei von fünf Sternen zu vergeben, da mir am Ende einfach zu viele Fragen offen blieben und auch die Liebesgeschichte an sich, mich nur teilweise berühren konnte.
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