Mittwoch, 24. Oktober 2018

Müritz, Mord und Mückenstich - Charly von Feyerabend


Autor:  Charly von Feyerabend

Verlag: Emons Verlag GmbH

Seitenzahl: 288

ISBN: 978-3-7408-0391-9

Erscheinungsdatum: 26. Juli 2018

Ebenfalls als E-Book erhältlich!

zu kaufen bei: Emons Verlag GmbH

oder bei: Amazon



Cover:


Wenn man das Cover anschaut, kann man direkt erahnen, dass die Geschichte auf einem Campingplatz handelt. Es schreit nach Urlaub und mich als eingefleischten Camper hat es direkt angesprochen.


Erster Satz:


Frieda schlug die Augen auf und spürte das Stechen von spontanen Kopfschmerzen.


Inhalt:


Frieda, ehemals engagierte Journalistin, die in einer Redaktion von langweiligen Frauenzeitschriften gelandet ist, wird von ihrem Mann mit einem Camping-Wochenende überrascht. Dumm nur, dass sie Campen hasst. Die Lage wird nicht besser, als direkt vor ihrem Zelt ein Toter in einer Hängematte baumelt. Friedas Spürnase kitzelt, und sie stürzt sich in einen Schlamassel aus Lokalpolitik, Fremdgeherei, Ranger-Nationalpark-Gezoffe und einer historischen Seidenraupenzucht – solange es ihre Übelkeit zulässt, ist sie doch zum Schrecken ihres Mannes zum dritten Mal schwanger.


Meine Meinung zum Buch:


Ich liebe Campingurlaube und da es eher die Seltenheit ist, dass Kriminalromane auf Campingplätzen handeln, war ich auf diese Kombination sowie die Umsetzung mehr als gespannt. Von der Autorin Charly von Feyerabend kannte ich schon den humorvollen Roman "Tieffliegende Liebe", bei dem ich bereits Tränen gelacht habe, und auch diesmal ist es ihr gelungen mich bestens mit diesem unterhaltsamen Krimi zu begeistern.

Die hochschwangere Frieda kann sich anfangs mit der Idee ihres Mannes, den Urlaub dieses Jahr auf einem Zeltplatz zu verbringen, überhaupt nicht anfreunden. Das ändert sich schlagartig, nachdem ausgerechnet in ihrer Hängematte ein Toter gefunden wird. Die schnelle Diagnose des Arztes ein Herzversagen sei die Ursache gewesen, kann sie nicht glauben und so beginnt sie schließlich auf eigene Faust zu ermitteln. Ich mochte Frieda mit ihrem trockenen Humor auf Anhieb und fand auch diese Familie nur allzu realistisch gezeichnet. Man konnte sie sich prima bildlich vorstellen und zusammen mit den Beschreibungen des Campingplatzes ergab es sich schnell, dass ich mittendrin in der Geschichte war.

Am Anfang des Buches findet sich eine Übersichtskarte des "Hexenwäldchens", das es übrigens wirklich gibt, und am Ende als Anhang noch ein paar interessante Rezepte zum Nachkochen. Einige davon werde ich mit Sicherheit mal ausprobieren und die schnelle Tomatensuppe für nörgelnde Kinder habe ich meinen Jungs im diesjährigen Urlaub bereits mehrmals angeboten.

Es gibt dennoch auch einen kleinen Kritikpunkt von mir, da mich die merkwürdige Smartphone-App, die sich ausgerechnet immer in den spannendsten Momenten meldete, irgendwann schrecklich nervte. Letztenendes habe ich diese Textstellen dann nur noch überflogen oder gar nicht weiter beachtet, aber die hätte es meiner Meinung nach überhaupt nicht gebraucht. Die Geschichte war auch so humorvoll genug durch die Schlagfertigkeit der Protagonisten.

Mein Fazit:


Ein lockerer Kriminalroman, der Spannung und Witz, gute Unterhaltung und Humor in sich vereint. Ich habe das Lesen absolut genossen und empfehle das Buch gerne weiter!



Sonntag, 14. Oktober 2018

Verrücktes Herz - Liv Eiken


Autor: Liv Eiken

Format: E-Book

Seitenzahl: 218

Verlag: FeuerWerke Verlag

ISBN: 978-3945362419

Erscheinungsdatum: 19. Juli 2018

Ebenfalls als Taschenbuch erhältlich!

zu kaufen bei: Amazon



Cover:


Bei diesem Cover passt einfach alles! Es sieht herrlich verträumt aus, die Farbtöne strahlen soviel Wärme aus und die Schriftform des Titels verleitet irgendwie sofort dazu, die einzelnen Buchstaben in Gedanken nachzuzeichnen. Ich könnte es stundenlang anschauen!


Erste Sätze:


ICH BEIßE IN EIN MARMELADENBROT. Als ich das Zeitungsfoto betrachte, verschwimmt mein Blick.


Inhalt:



Vollzeitmutter Ava würde am liebsten für immer auf eine Karibikinsel flüchten oder sich mit einer Rakete auf den Mond schießen. So einfach ist das jedoch leider nicht, wenn alle Erwartungen an einen gerichtet sind und man selber so schlecht nein sagen kann. Dass sie aber anstelle der Karibik in der Klapse landet, hätte selbst sie nicht für möglich gehalten. Peinlich nicht nur vor den Nachbarn, sondern auch deswegen, weil ihr ausgerechnet jetzt die große Liebe über den Weg läuft …


Meine Meinung zum Buch:


Eine Rezension zu dieser Geschichte zu schreiben, fällt mir unwahrscheinlich schwer und ich schiebe diese nun auch seit vielen Wochen immer wieder auf. Zum einen sprachen mich das Cover sowie der Klappentext augenblicklich an, sodass ich es unbedingt lesen wollte, zum anderen erreichte mich dieses Buch jedoch in einer schwierigen Zeit, da ich zum ersten Mal in einer riesigen Leseflaute steckte. Ich hatte das so bisher noch nie erlebt, aber im Nachhinein fällt es mir auch schrecklich schwer, zu beurteilen, ob das Buch mich einfach nicht packen konnte oder ob in diesem Zeitraum prinzipiell jedes Buch das Falsche gewesen wäre.

Ich fand Ava auf Anhieb sympathisch und konnte mich auch selber ein Stück weit in ihr wiederfinden. Sie hat sich jahrelang für die Familie aufgeopfert, hat selbst immer wieder ihre Bedürfnisse zurückgesteckt, aber irgendwann realisiert sie dann eben, dass die Kinder längst erwachsen sind und der Ehemann sich längst anderweitig umgesehen hat. Für sie bricht in diesem Moment alles zusammen wie ein Kartenhaus und sie erleidet einen Nervenzusammenbruch.

Das eigentlich Faszinierende an dieser Geschichte waren in meinen Augen die außergewöhnlichen Nebencharaktere. Allesamt mussten sie in der Vergangenheit schwierige Erfahrungen machen, sind bereits wesentlich länger in der Klinik als Ava, aber ausgerechnet sie schafft es mit ihrer herzlichen Art, diese Menschen ins alltägliche Leben zurückzuholen und Lösungsansätze für deren Probleme zu finden.

Mit dem Schreibstil tat ich mich stellenweise schrecklich schwer, da vieles einfach zu langatmig beschrieben wurde oder die endlosen Gespräche und Träumereien Avas mich oftmals langweilten. Dann wiederum nahm die Story so  amüsante Wendungen, die oft genug im Chaos endeten, dass ich nur noch Lachen konnte, da ich mir all das auch nur allzu gut bildlich vorstellen konnte. So richtig packen konnte es mich dennoch bis zum Schluss nicht und besonders zum Ende hin, fand ich die Handlung immer unglaubwürdiger.

Mein Fazit:


Grundsätzlich ist "Verrücktes Herz" ein urkomischer Roman, mit schrägen Charakteren und stellenweise absurden Situationen. Leider konnte ich dieses Buch nicht so recht einordnen, da es mich sowohl faszinierte, als auch stellenweise schlichtweg nervte. Bei Ava hatte ich immer wieder das Gefühl, dass sie etwas übers Ziel hinaus geschossen war und dann wiederum war ausgerechnet sie diejenige, die die Probleme der Anderen, besonders gut nachvollziehen konnte und entsprechende Lösungsansätze hatte. Da mich die Geschichte jedoch insgesamt nicht so recht packen konnte, habe ich mich entschieden hier drei von fünf Sternen zu vergeben.