Autor: Florian Herb
Verlag: Ullstein Taschenbuch
Seitenzahl: 256
ISBN: 9783548286969
Erscheinungsdatum: 10. Juli 2015
Ebenfalls als eBook erhältlich!
zu kaufen bei: Ullstein Buchverlage
oder bei: Amazon
Cover:
Ich finde das Cover total witzig und es passt auch sehr gut zur Geschichte, mit dem überladenen
Auto sowie der mediterranen Landschaft im Hintergrund.
Erster Satz:
Alvaro Contente de Ayllon wurde an dem Tag, an dem Klara Lüdtke in sein Taxi steigen sollte, um drei Uhr in der Früh jäh von einem kalten, haltlosen Gefühl aus dem Schlaf gerissen.
Inhalt:
Alvaro arbeitet als Taxifahrer in Berlin und vermisst seine Heimat Spanien sowie seinen Vater. Als sein Chef ihm, statt dem üblichen beigefarbenen Wagen, eines Tages einen ´69er Chevrolet Camaro in Orange-metallic-Lackierung als neuen Dienstwagen präsentiert, verliert er gänzlich die Lust. Den ganzen Tag chauffiert er nur Verrückte, die unbedingt mal mit dem alten Fahrzeug mitfahren möchten und hat dabei kaum Einnahmen, da die Strecken stets sehr kurz sind und der Benzinverbrauch hoch. Sein letzter Fahrgast scheint endlich normal zu sein, denn es handelt sich um eine ältere Dame, die lediglich zum Bahnhof will. Alvaro wird jedoch schnell stutzig, da sie es sehr eilig zu haben scheint und anstelle einer Handtasche trägt sie einen steinernen Zuckertopf umher. Da es ihr weder am Bahnhof noch am Flughafen dann schnell genug geht, bittet sie Alvaro, ihn nach Paris zu fahren. Für Alvaro erfüllt sich damit ein Traum, und da Klara auch über das nötige Geld zu verfügen scheint, nimmt er den Auftrag gerne an. Doch Klaras Familie sowie Alvaros Chef mitsamt seiner Bekannten Kerstin, die früher mal ein Karsten war, reisen den Beiden hinterher und möchten sie schnellstmöglich zurückholen.
Meine Meinung zum Buch:
"Der Tag, an dem Lotto-Klara in mein Taxi stieg" ist mein erstes Buch von Florian Herb und hat mich bereits auf den ersten Seiten sehr positiv überrascht.
Alvaro ist sechsundzwanzig Jahre und fühlt sich schrecklich einsam in Berlin. Er vermisst seine spanische Heimat und seinen Vater, doch dieser macht ihm am Telefon stets nur Vorwürfe. Sein Alltag als Taxifahrer gestaltet sich sehr eintönig und so wird er immer unzufriedener. Als ihm sein Chef Cemal schließlich den neuen Dienstwagen präsentiert, hält er dies zunächst für einen schlechten Scherz, denn der Oldtimer ist durch seine Lackierung sowie seinen leistungsstarken Motor mehr als auffällig. Dabei wünscht sich Alvaro doch gerade an diesem düsteren Tag nichts mehr als Unauffälligkeit.
Klara ist verheiratet und hat zwei volljährige Kinder. Schon lange fühlt sie sich unzufrieden mit ihrem Leben, da es zu vorhersehbar geworden ist. Jeden Tag der gleiche Ablauf, jedes Jahr der gleiche Urlaub auf Rügen und selbst ihr sechzigster Geburtstag läuft genauso ab, wie all die Jahre zuvor. Allerdings erhält sie diesmal als Geschenk von ihrem Sohn, der mal wieder zu spät kam, drei Rubbellose, die er sich kurz zuvor selber gekauft hatte. Als er jedoch sieht, dass seine Mutter den Hauptgewinn absahnt, ist das Entsetzen groß. Sofort fängt die Familie an, das Geld zu verplanen, während Klara sich klammheimlich damit aus dem Staub macht, um endlich ihre Träume wahr werden zu lassen.
Ich mochte Alvaro und Klara unheimlich gern und fand sie sehr sympathisch. Die beiden freunden sich schnell miteinander an und führen tiefgründige Gespräche über ihr eintöniges Leben. Die Reise führt sie zuerst nach Paris, dann nach Südfrankreich und schließlich in Alvaros Heimat Spanien. Mir haben die Beschreibungen Frankreichs sowie Spaniens sehr gefallen und das Buch versetzte mich sofort in Urlaubsstimmung. Es machte einfach Spaß die Zwei auf ihrer aufregenden Reise zu begleiten und man spürte förmlich, wie vor allem Klara sich mehr und mehr veränderte und selbstbewusster wurde.
Florian Herb hat einen sehr erfrischenden Schreibstil, so dass das Ganze mich keine Minute langweilte. Oftmals werden ja gerade Bücher, die von einer Reise handeln, schnell eintönig, durch zu viele Ortsbeschreibungen oder ländertypische Dinge, doch dies war hier absolut nicht der Fall. Es wirkt alles sehr lebendig, und durch die amüsanten Nebencharaktere kam viel zusätzliche Spannung in die Handlung. Was ich jedoch etwas schade fand, war dass die Geschichte in der zweiten Hälfte dann zu ernsthaft und stellenweise schwermütig wirkte. Ich fand den Anfang und auch dann die Reise nach Paris noch sehr humorvoll beschrieben, aber das fehlte mir danach dann ein bisschen. Alvaro wirkte mehr und mehr traurig, da viele Erinnerungen an seine Mutter auf ihn einwirkten und Klaras schräge Familie war plötzlich komplett von der Bildfläche verschwunden.
Mein Fazit:
Florian Herb ist es mit diesem Roman gelungen, mich mit großer Zufriedenheit zu erfüllen. Am Ende bekam jeder das, was er verdiente und beide Protagonisten haben eine tolle Entwicklung durchgemacht. Meiner Meinung nach, ist es das ideale Buch für Urlauber oder auch Daheimgebliebene!
Huhu Diana :)
AntwortenLöschenklingt richtig gut - wäre sicher eine schöne Urlaubslektüre.
Danke für Deine Rezi!
Liebe Grüße und noch einen schönen Abend,
Tanja ♥
Oh ja, ich glaube für den Urlaub ist es das ideale Buch :) Mich hat es auf den Urlaub eingestimmt und ich habe es sehr genossen.
LöschenLiebe Grüße
Diana
Hey ho,
AntwortenLöschenes freut mich, dass dir der Roman ebenfalls so gut gefallen hat. Ich habe die Geschichte rund um die Lotto-Klara selbst gelesen und fühlte mich auch gut unterhalten. Allerdings fand ich es sehr schade, dass das Cover einen völlig anderen Eindruck von der Geschichte vermittelt. Ich habe befürchtet, dass viele Leser aufgrund des Covers nicht zum Buch gegriffen haben, obwohl ihnen die Geschichte vielleicht doch gefallen würde.
viele Grüße
Emma