Verlag: C. Bertelsmann Verlag
Seitenzahl: 593
ISBN: 978-3570102374
Erscheinungsdatum: 2. Oktober 2017
Ebenfalls als E-Book erhältlich!
Veröffentlichung als Taschenbuch: 13. August 2018
zu kaufen bei: Verlagsgruppe Random House
oder bei: Amazon
Cover:
So gerne und oft ich mir das Cover auch anschaue, es passt meiner Meinung nach absolut nicht zur Handlung. Mich hat es eher irritiert sowie abgeschreckt, da ich zuvor nur ein Buch der Autorin gelesen hatte und nicht so recht wusste, was mich erwarten würde.
Erster Satz:
Das Wunder ereignete sich an der West 74th Street, in dem Haus, in dem Mutter arbeitete.
Inhalt:
Ruth Jefferson ist eine der besten Säuglingsschwestern des Mercy-West Haven Hospitals in Connecticut. Dennoch wird ihr die Versorgung eines Neugeborenen von der Klinikleitung untersagt – die Eltern wollen nicht, dass eine dunkelhäutige Frau ihr Baby berührt. Doch eines Tages arbeitet Ruth allein auf der Station und bemerkt, dass das Kind keine Luft mehr bekommt. Sie entscheidet schließlich, sich der Anweisung zu widersetzen und dem Jungen zu helfen. Doch ihre Hilfe kommt zu spät, und Ruth wird von den Eltern des Jungen angeklagt, schuld an dessen Tod zu sein. Ein nervenaufreibendes Verfahren beginnt ...
Meine Meinung zum Buch:
Von Jodi Picoult habe ich bisher lediglich "Bis ans Ende der Geschichte" gelesen und auch wenn dies nun schon über ein Jahr her ist, beschäftigt es mich nach wie vor sehr. Ich hatte mir seitdem fest vorgenommen weitere Bücher der Autorin zu lesen, und obwohl ich mit dem Cover von "Kleine große Schritte" wenig anfangen konnte, wurde ich aufgrund des Klappentextes doch neugierig auf diesen Roman.
Ich muss gestehen, dass ich mich mit dem Schreibstil sowie den vielen Zeitsprüngen, aber auch mit den verschiedenen Charakteren zu Anfang wahnsinnig schwer tat und auch mehrere Male überlegte, das Lesen abzubrechen. Irgendwann um die Weihnachtszeit nahm ich mir dann jedoch vor, einen neuen Anlauf zu wagen und was soll ich sagen: Ich bin mehr als froh, dass ich die Geschichte erneut zur Hand nahm, denn wenn man die (vielen) etwas zäheren Kapitel zur Vorstellung der Charaktere hinter sich gelassen hat, wird es mit dem Beginn der Gerichtsverhandlungen so spannend, dass man das Buch plötzlich gar nicht mehr weglegen mag.
Ruth Jefferson ist eine selbstbewusste, starke Frau sowie alleinerziehende Mutter, die bis zu dem schrecklichen Vorfall an ihrem Arbeitsplatz, immer sämtliche Hürden meisterte, die es gewohnt war, dass sie aufgrund ihrer Hautfarbe stets auf Vorurteile traf und die es trotz der vielen Schwierigkeiten zu einem gewissen Wohlstand schaffte. Sie führte bis zum Tod ihres Mannes eine glückliche Ehe und genoss aufgrund ihrer langjährigen Erfahrungen große Anerkennung als Hebamme. Von einem Tag auf den anderen zählt all dies plötzlich nichts mehr, denn sie wird angeklagt, Schuld am Tod eines Säuglings zu sein und gleichzeitig gerät ihr ganzes Leben in Schieflage.
Jodi Picoult ist es erneut gelungen, Charaktere zu erschaffen, die einen so schnell nicht wieder loslassen. Sowohl Ruth, die ich unwahrscheinlich mochte und bewunderte, als auch Turk, den ich lange Zeit überhaupt nicht einschätzen konnte und teilweise verabscheute, wurden so detailgetreu beschrieben, dass man sie sich sehr gut bildlich vorstellen konnte. Anfangs tat ich mich schwer mit den Teilen, die aus Turks Sicht beschrieben wurden, aber nach und nach legte sich dies und ich fand es spannend, auch seine Sichtweise der Verhandlungen zu erleben.
Was mich an dieser Geschichte besonders faszinierte, war das komplette amerikanische Gerichtsverfahren einmal so hautnah zu erfahren, denn dies erschien mir bisher immer schrecklich kompliziert sowie beinahe willkürlich. Gleichzeitig fand ich es erschreckend, wie brisant das Thema Rassismus in den USA nach wie vor ist, und mit wie vielen erschreckenden Vorurteilen die Menschen aufgrund ihrer Hautfarbe immer noch zu kämpfen haben.
Mein Fazit:
Jodi Picoult hat sich mit diesem Buch erneut an ein Tabuthema gewagt und schaffte es damit, mich nun vollends zu überzeugen von ihren schriftstellerischen Fähigkeiten. Auch wenn ich mich anfangs schwer tat mit dem Schreibstil, so hat es sich doch gelohnt, dem Buch erneut eine Chance zu geben, und ich hoffe sehr, dass noch ganz viele Menschen diese Geschichte lesen werden. Auf die geplante Verfilmung bin ich jetzt schon mehr als gespannt, und auch wenn ich einige Kritikpunkte hatte, so vergebe ich dennoch fünf Sterne, da "Kleine große Schritte" sich einfach zu einem Herzensbuch für mich entwickelt hat!
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