Mittwoch, 3. Januar 2018

Wie der Wind und das Meer - Lilli Beck


Autor: Lilli Beck

Verlag: Blanvalet Verlag

Seitenzahl: 512

ISBN: 978-3764505776

Erscheinungsdatum: 18. September 2017

Ebenfalls als E-Book erhältlich!

zu kaufen bei: Verlagsgruppe Random House

oder bei: Amazon



Cover:


Ich mag die Farben sowie das Motiv des Covers unheimlich gern, da es einerseits sehr schlicht ist und andererseits relativ wenig preisgibt über den Inhalt des Buches. Da die Geschichte auch schwer einzuordnen ist zwischen den Kategorien Liebe oder Familie, finde ich es nahezu perfekt. Es passt auch super zu Lilli Becks Roman "Glück und Glas", der ebenfalls beim Blanvalet Verlag erschien.


Erster Satz:


Paul duckte sich instinktiv, als er die zischenden Pfeiftöne hörte, die wieder fallende Bomben ankündigten.


Inhalt:


München, April 1945. Nach einem verheerenden Fliegerangriff irrt der elfjährige Paul mit einem Koffer durch die Trümmerlandschaft. Auf der Suche nach einem Versteck trifft er auf ein kleines Mädchen. Sie heißt Sarah, hat wie er ihre Familie verloren – und sieht Pauls Schwester verblüffend ähnlich. Um in der verwüsteten Stadt nicht allein zu sein und von den Behörden nicht getrennt zu werden, schließen Paul und Sarah einen Pakt: Von nun an werden sie sich als Geschwister ausgeben. Ihr Plan geht auf. Doch wie hätten sie ahnen können, dass Jahre später ihre Notlüge ihr Verhängnis werden würde – und dass sie sich würden verstecken müssen, um sich lieben zu dürfen …


Meine Meinung zum Buch:


Von der Autorin Lilli Beck will ich schon seit ewigen Zeiten ein Buch lesen und habe auch beinahe alle ihre Romane im Bücherregal stehen, aber irgendwie sprachen mich die Cover der älteren Bücher irgendwann nicht mehr so an und für das letzte erschienene Buch fehlte bisher immer wieder die Zeit. "Wie der Wind und das Meer" erreichte mich schließlich als Rezensionsexemplar, da mich der Klappentext sofort neugierig machte.

Der elfjährige Paul überlebt als einziger seiner Familie einen Fliegerangriff und lernt wenig später Sarah kennen, die ebenfalls sämtliche Angehörige verloren hat. Paul schlägt ihr vor, dass sie sich erstmal als seine Schwester ausgeben kann, da sie ihr ohnehin ähnlich sieht, und verspricht ihr gleichzeitig, dass ihr dadurch nichts passieren kann, denn sie ist Jüdin. Zwei Kinder, die alles verloren haben und nicht mehr wissen, wem sie noch vertrauen können, aber Paul ist ein so herzensguter Junge, dass Sarah sich sofort gut aufgehoben fühlt in seiner Gegenwart, und man kann förmlich spüren, wie die schrecklichen Erlebnisse die Beiden zusammenschweißen. Mich hatte spätestens da, die Geschichte komplett gepackt, da ich natürlich wissen wollte, ob sie so einfach mit dieser Lüge würden leben können.

"Wie der Wind und das Meer" ist kein Buch, das man schnell mal nebenher mit wegliest, denn es handelt über so einen langen Zeitraum hinweg, dass ich persönlich immer wieder Lesepausen zwischendurch brauchte, um mit den Zeitsprüngen klarzukommen sowie den Charakteren, die sich im Laufe der Jahre natürlich auch stark veränderten. Das Schicksal der zwei Kinder beziehungsweise ihr weiterer Lebensweg berührte mich so sehr, und lässt mich auch Wochen später immer noch nicht so recht los, dass ich mich immer wieder frage, wie hätte eine akzeptable Lösung für sie ausgesehen.

Lilli Beck beschreibt all dies so wunderbar, dass ich sowohl die beiden Hauptcharaktere förmlich vor Augen hatte, als auch all die interessanten Nebencharaktere sowie die Schauplätze. Zugleich passiert natürlich im Laufe der Jahre soviel Politisches, Gesellschaftliches und Zeitgeschichtliches nebenher, dass es mir unheimlich Freude bereitete, die Protagonisten über einen so langen Zeitraum zu begleiten.

Mein Fazit:


Sehr emotional, bewegend und mitreißend. Mir wird diese Geschichte noch lange im Gedächtnis bleiben und wird mich im Nachhinein wohl auch noch öfter zum grübeln bringen. Unbedingt Lesen!



Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Mit dem Abschicken des Kommentares wird die Datenschutzerklärung akzeptiert.