Autor: Amy Reed
Verlag: HarperCollins
Seitenzahl: 304
ISBN: 9783959670104
Erscheinungsdatum: 10. November 2015
Ebenfalls als eBook erhältlich!
zu kaufen bei: HarperCollins
oder bei: Amazon
"Bisher befand sich mein Leben in der Warteschleife. Jetzt hängt mein Tod in der Warteschleife, was genauso irritierend ist. Wie bizarr, dass sich das Leben so lästig anfühlt. Wie unnatürlich, es nur noch hinter sich bringen zu wollen." (Zitat S. 90)
Cover:
Das Cover ist sehr schlicht gehalten und wirkt zeitlos. Man erkennt auf den ersten Blick nicht, worum es im Buch geht und das Cover selbst macht einen eher verschwommenen Eindruck. Auch die Buchstaben des Titels sehen aus, als ob die Druckerfarbe zur Neige ging. Ich mag es irgendwie, da ich mich ständig gefragt habe: "Muss das so sein?"
Erste Sätze:
"Kommt, wir gehen in die Cafeteria", sagt Stella. Sie ist rastlos. Sie ist immer rastlos.
Inhalt:
Evie ist siebzehn und leidet an einer seltenen Krebsform, dem sogenannten Ewing-Sarkom, welcher meist Knochen befällt. Die Ärzte räumen ihr nur sehr geringe Heilungschancen ein und ihr Zustand verschlechtert sich von Tag zu Tag. Sie lehnt weitere Therapien ab, kämpft gegen ihre Ängste vor dem Tod und baut eine enge Bindung zu Stella und Caleb auf, die ebenfalls Krebs haben und die immer wieder versuchen, sie abzulenken und aufzuheitern. Als Stella schließlich Evie überredet zu einem gemeinsamen Ausflug mit Stellas Freund, ahnt sie nicht, welche Konsequenzen dies später haben wird. Ihr Zustand bessert sich schlagartig und es dauert nicht lange, bis sie die Station verlassen darf. Dennoch fühlt sie sich in ihrem alten Leben völlig fremd, einsam und missverstanden.
Meine Meinung zum Buch:
Mich lässt diese Geschichte ehrlich gesagt etwas ratlos zurück. Bisher habe ich erfolgreich einen großen Bogen um sämtliche Krebs-Bücher gemacht, da ich immer der Meinung war, dass mir dieses Thema zu nahe gehen würde. Da hier nun der Klappentext vermuten ließ, dass die Protagonistin geheilt werden wird, ließ ich mich darauf ein. Allerdings war der weitere Verlauf dann so ganz anders als ich es erwartet hatte und zum Ende hin tat ich mich wirklich schwer damit.
Bevor Evie von ihrer Erkrankung erfuhr, war sie eine gute Schülerin, Cheerleader und glücklich mit ihrem Freund Will. Sie legte viel Wert auf Äußerlichkeiten, hatte Pläne für die Zukunft und bereitete ihren Eltern nie Sorgen. Umso schwerer fällt es ihr, in ihr altes Leben zurückzukehren, nachdem die Ärzte sie für gesund erklären. All die oberflächlichen Ansichten erscheinen ihr völlig absurd, sie vermisst ihre Freunde von der Krebsstation schrecklich und ist es schnell leid, das alle zu wissen scheinen, was am besten für sie ist. Sie entfernt sich immer weiter von ihrer Familie und ihren Freunden und weiß überhaupt nichts anzufangen mit ihrem Leben.
So blöd das Ganze jetzt klingen mag, aber ich mochte die kranke Evie wesentlich lieber. Gerade die erste Hälfte der Geschichte empfand ich höchst emotional und großartig beschrieben. All ihren Schmerz und ihre Sorgen konnte ich sehr gut nachempfinden. Es war so glaubwürdig beschrieben, dass mir die trostlose Atmosphäre auf der Krebsstation sehr zu Herzen ging und mich zum Nachdenken brachte. Umso verstörender empfand ich dann Evies Veränderung, nach der Entlassung. Sie erhält eine zweite Chance, und dass sie viele Sorgen ihrer ehemaligen Freunde plötzlich schwachsinnig findet, konnte ich zwar absolut nachvollziehen, aber spätestens als sie begann ihre Eltern mehr und mehr zu belügen, wurde sie mir immer unsympathischer. Und auch ihr Verhalten ihrem Freund Caleb gegenüber, der sich noch immer auf der Station befand, fand ich einfach schrecklich. Sie weiß zwar, dass sie andere mit ihrer Art verletzt, handelt jedoch trotzdem immer wieder so. Das Ende passte zwar gut zur gesamten Geschichte, warf jedoch für mich nur noch mehr Fragen auf.
Was mir sehr gut gefiel, waren die Briefe, die sie ihrer Freundin Stella immer wieder schrieb. Man erfuhr dadurch viel über ihre Gefühle und Sorgen, und konnte ihre Handlungen einigermaßen nachvollziehen. Ich hätte mir dann zum Schluss jedoch wenigstens ein bisschen mehr Einsicht gewünscht oder einen Ansatz der Therapie.
Mein Fazit:
Eine höchst emotionale Geschichte, die mich auch nachträglich noch sehr nachdenklich macht. Mich lässt sie leider mit sehr gemischten Gefühlen zurück, da ich das Verhalten der Protagonistin, nach ihrer Genesung, absolut nicht nachvollziehen konnte. Dennoch mochte ich den Schreibstil sehr, und halte das Buch für ein gelungenes Debüt.
Hallo liebe Diana,
AntwortenLöschenein interessanter Titel :)
Danke für Deine Rezension, kannte das Buch bisher noch nicht.
Liebe Grüße und noch eine schöne Restwoche für Dich ♥
Tanja
Hallo Tanja ♥
Löschenich war am Ende leider etwas enttäuscht, da es so gut begann und dann machte es eine derart krasse Wendung, dass ich mit den Protagonisten gar nicht mehr klar kam. Der Schreibstil hat mir jedoch super gefallen :)
Liebe Grüße
Diana
Die Geschichte ist schon wirklich sehr emotional und wird wohl bei fast jedem Leser gemischte Gefühle zurücklassen.
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