Autor: Stefan Kämpfen
Verlag: Books on Demand
Seitenzahl: 320
ISBN: 978-3738610536
Erscheinungsdatum: 18. August 2015
Ebenfalls als eBook erhältlich!
zu kaufen bei: Books on Demand
oder bei: Amazon
Cover:
Allein vom Cover her, hätte ich dem Buch wohl kaum Aufmerksamkeit gewidmet. Ich kann nicht genau sagen, woran es liegt, aber das grelle pink finde ich unpassend und auch der Buchtitel passt meiner Meinung nach nicht zur Geschichte selbst.
Erster Satz:
Den einzig klaren Gedanken, den ich noch fassen kann, während mich mehrere kräftige Hände in ein wartendes Taxi bugsieren, gilt der Hoffnung, nicht in dieser scheußlichen Kloakenstadt zu sterben.
Inhalt:
Der dreißigjährige Eddie Springer hat sich bisher kaum Gedanken gemacht über sein Leben. Tagein tagaus schuftet er, seit seiner Lehre, im Büro einer Firma für Tischgeschirr. Das ändert sich schlagartig, nachdem ihn seine Freundin "Puppe", nach einer durchzechten Nacht krankmeldet. Er verfällt ins Grübeln und fragt sich, was er eigentlich für Ziele und Wünsche hat und wie er sie erfüllen könnte. Sein Versuch einen Weltrekord im Dauerfernsehen aufzustellen, um im Guinnesbuch der Rekorde verewigt zu werden, scheitert kläglich und als er dann auch noch überraschend die Kündigung vom Chef erhält, wird es höchste Zeit, etwas zu ändern. Gemeinsam mit Puppe startet er zu einer Weltreise um neue Kräfte zu tanken für ein neues, besseres Leben. Sie starten in Mexico und erleben allerhand Abenteuer, bis Eddie schließlich durch eine Erkrankung ausgebremst wird.
Meine Meinung zum Buch:
"Flucht aus Babylon" ist ein Buch, das ich mir höchstwahrscheinlich niemals selber gekauft hätte, da mich das Cover nicht so recht ansprach und ich hätte wohl aufgrund meines ersten Eindrucks auch nicht einen so interessanten und anspruchsvollen Roman erwartet. Aufmerksam wurde ich auf das Buch erst durch eine Rezensionsanfrage des Autors, und da die Meinungen der Leser durchweg positiv waren, wurde ich doch neugierig auf dieses Debüt.
Eddie Springer war mir auf Anhieb sympathisch, da er herrlich chaotisch und spießig am Anfang der Geschichte wirkt. Er hängt in seinem Alltagstrott fest, ist unzufrieden mit seinem Job, der nicht mal eine richtige Berufsbezeichnung hat, und würde den meisten Menschen wohl nicht mal mehr auffallen auf offener Straße.
"Hat sich das mütterliche Erbgut durchgesetzt, wird mein Haupthaar demnächst in den hellsten Grautönen schimmern. Und wenn ich wirklich Pech habe, teilt sich die Erbmasse zu meinen Ungunsten auf: vorne Ingo Apelt in Grau, hinten Zinedine Zidane. Da wurden seinerzeit bei der Manufaktur des Menschen folgenschwere Konstruktionsfehler begangen, für die jetzt Leute wie ich büßen müssen." (Seite 107)
Die Geschichte ist in zwei große Teile unterteilt, die jeweils aus mehreren Kapiteln bestehen. Im ersten Teil lernen wir Eddie sowie seinen Alltag kennen und im zweiten geht es dann um die Weltreise, die ihren Anfang in Nordmexico nimmt, denn diese Stelle wählten sie zufällig per Fingerzeig auf einem Globus. Ich muss sagen, dass mir der zweite Teil der Geschichte insgesamt wesentlich besser gefiel als der erste, denn die ganze Reise (inklusive Hinflug) waren so realistisch beschrieben und zugleich durch die erlebten Missgeschicke humorvoller dargestellt als der gesamte erste Teil. Gerade am Anfang kamen mir einige Dinge etwas zu übertrieben und klischeehaft vor, sodass das weniger meinen Humor traf. Das änderte sich jedoch schlagartig als sich Eddie und "Puppe" auf Weltreise begeben.
An den Schreibstil musste ich mich erst gewöhnen, da ich mich schon sehr konzentrieren musste, immer wieder Sachen überlas und dann schließlich zurückblätterte und ein zweites Mal las. Da passierte oftmals innerhalb weniger Seiten so viel und gleichzeitig waren die Sätze lang und wortgewaltig geschrieben. Gespickt mit Eddies schrägen Gedankengängen, viel Ironie und Gesellschaftskritik fand ich das doch recht anspruchsvoll und musste viele kleinere Pausen beim Lesen einlegen.
Die Geschichte endet mit einem Cliffhanger sowie dem Hinweis auf den zweiten Roman, was mich dann doch sehr freute, denn ich bin gespannt, was die beiden noch so alles erleben werden. Auch über "Puppe" würde ich gerne noch etwas mehr erfahren, da sie mir neben Eddie stellenweise etwas zu schlicht rüberkam.
Mein Fazit:
Auch wenn der Roman anfangs meinen Humor nicht so ganz traf, war ich über den zweiten Teil der Geschichte dann doch positiv überrascht. "Flucht aus Babylon" überzeugte mich letztenendes durch die aufregenden Reisebeschreibungen, bei denen man die Reiselust des Autors mehr als nachvollziehen konnte, sowie den außergewöhnlichen Schreibstil. Ich freue mich auf die Fortsetzung und empfehle euch, es einfach selbst zu lesen!
Hallo Diana,
AntwortenLöschendas Cover finde ich auch total ungelungen ;)
Auch der Klappentext hätte mich wohl nicht überzeugen können.
Da hört sich Deine Rezi weitaus vielversprechender an.
Finde es toll, wenn ein Buch die Reiselust erwecken oder Eindrücke vermitteln kann.
Liebe Grüße,
Tanja Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ
Hallo,
Löschendas Motiv an sich finde ich gar nicht so übel, aber ich störe mich total an diesem großen pinkfarbenen Punkt, wo eigentlich ein Gesicht zu sehen sein sollte. Dafür fand ich die Geschichte toll und vielleicht spricht mich die Fortsetzung ja, vom Cover her mehr an :)
Liebste Grüße
Diana
Hallo Diana!
AntwortenLöschenIch habe das Buch auch gelesen und muss ebenfalls sagen, das Cover hätte mich nicht gereizt. Ich habe es auf Anfrage des Autors gelesen und mit der Leseprobe wurde ich dann doch neugierig.
Und ja, ich war auch begeistert von diesem Schreibstil und der Humor traf voll meinen - auch im ersten Teil. :)
Das Buch ist doch mal was anderes, als man sonst so liest - und das macht das Cover auf jeden Fall wieder wett.
Ich kann das Buch auch nur empfehlen.
Liebe Grüße,
Su
Hallo Su,
Löschenmir gefiel der zweite Teil fast noch ein bisschen besser wie als der erste :) Schön, dass dir das Buch auch so gut gefallen hat. Da ich gesehen habe, dass du auch beim Lesewochenende von Livia und Janine dabei bist, werde ich sowieso später mal bei dir reinschneien und schauen.
Liebe Grüße
Diana