Autor: Kerstin Böhm
Format: E-Book
Seitenzahl: 302
Verlag: -
ISBN: 978-1534915817
Erscheinungsdatum: 27. April 2016
Ebenfalls als Taschenbuch erhältlich!
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Cover:
Das Cover schreit ganz laut nach Urlaub, Sommer, Sonne. Mich hat es sofort angesprochen und es passt sehr gut zur Story. Allerdings tue ich mich mit dem Titel etwas schwer, da ich ihn immer wieder vergesse. Hinzu kommt, dass das Buch ursprünglich unter dem Titel "Sommer am Horizont" veröffentlicht wurde, was mich zusätzlich verwirrt.
Erster Satz:
Lena trat durch das eiskalte Gebläse des Flughafenausgangs von Bangkok und prallte gegen eine Wand aus flirrender Hitze, Feuchtigkeit und Kerosingeruch.
Inhalt:
Nach der Trennung von ihrem Mann, möchte Lena endlich ihren Traum verwirklichen und wagt sich auf eine sechsmonatige Weltreise. Bereits kurz nach der Ankunft lernt sie ihre Mitreisenden kennen, mit denen sie eigentlich gar nichts weiter zu tun haben möchte, doch ihre Wege kreuzen sich immer wieder während des Urlaubs und besonders der smarte Roman gibt ihr immer wieder Rätsel auf. Er erinnert sie einerseits an ihren Exfreund, andererseits scheint er jedoch genau wie sie mit dieser Reise einen Neuanfang zu verbinden.
Meine Meinung zum Buch:
Nachdem mich der erste Roman der Autorin so positiv überrascht hat, war ich diesmal natürlich neugierig auf das, was mich in „Fernweh zum Glück“ erwarten würde. Die anfängliche Skepsis, da es ja vordergründig um eine längere Reise geht, konnte ich sehr schnell ad acta legen, denn die Geschichte liest sich so locker und flüssig, dass man den Alltag damit komplett ausblenden kann.
Lena hat sehr früh geheiratet und ihre Ehe nie in Frage gestellt. Umso enttäuschter ist sie nun, nachdem ihr Ehemann sie mit einer anderen betrog. Mit einer Weltreise möchte sie ihr Selbstbewusstsein wieder aufbessern und endlich auch etwas von der Welt sehen, denn dies kam die letzten Jahre definitiv zu kurz.
Roman möchte ebenfalls seine Vergangenheit hinter sich lassen, denn er hat einen schwerwiegenden Fehler gemacht. Obwohl er es sich leisten könnte, bucht er die billigste Version dieser Reise, verheimlicht seinen wahren Namen und versucht sich an einem Neuanfang. Lena findet er sofort sympathisch, doch scheinbar hat diese sich bereits in Ben verguckt, denn die Beiden verbringen viel Zeit miteinander.
Die Wege der Beiden kreuzen sich während der langen Reise immer wieder, doch auch Lena, die Roman sehr mag, macht sich wenig Hoffnung auf eine Beziehung zu Roman, da sie glaubt ihn nach der Reise nie wieder zu sehen und da dieser auch meistens mit der wohlhabenden Victoria unterwegs zu sein scheint.
Ich mochte die beiden Hauptcharaktere, aus deren Sicht die Geschichte erzählt wird, sofort und auch wenn schnell klar wird, dass Roman früher ein richtig arrogantes Ekel gewesen sein muss, so merkt man durch seine tiefgründigen Gedankengänge auch zugleich, dass er sich unheimlich verändert hat. Lenas Sorgen und Ängste vor dieser Reise konnte ich verdammt gut nachvollziehen, da ich vor einigen Jahren in einer ähnlichen Situation war und mir nach einer jahrelangen Beziehung plötzlich allein auch kaum noch etwas zutraute. Dennoch fiel es mir stellenweise schwer vorstellbar, dass sie ihrem Exfreund nach allem was war, immer noch so hinterher trauert.
Der Schreibstil ist leicht sowie flüssig lesbar, und ich habe es sehr genossen, die zahlreichen Charaktere, die auf ihre eigene Art und Weise allesamt liebenswürdig sind, auf der Reise durch die fernen Länder zu begleiten. Man konnte aufgrund des bildhaften Schreibstils alles komplett nachvollziehen und ich fand auch die Beschreibungen der Sehenswürdigkeiten in genau dem richtigen Maß. Oftmals habe ich das Problem, dass mir bei derartigen Urlaubs-Büchern schnell die Lust vergeht, da es einfach zu langatmig beschrieben wird und einem Reiseratgeber ähnelt. Hier standen jedoch die Liebesgeschichte zwischen Lena und Roman sowie die Probleme der einzelnen Mitreisenden im Vordergrund. Man konnte nachempfinden, wie die Reise jeden von ihnen im Laufe dieser langen Zeit verändert und wie die Gruppe zusammen wächst.
Es gab einige Stellen, an denen mir der weitere Verlauf etwas zu vorhersehbar war, aber darüber konnte man ganz gut hinwegsehen und es milderte die Spannung auch nicht unbedingt, aber es fehlten mir etwas die Überraschungen, die das Lesevergnügen dann wahrscheinlich perfekt gemacht hätten.
Mein Fazit:
Mit "Fernweh zum Glück" konnte mich die Autorin aufgrund des angenehmen Schreibstils, der traumhaften Kulissen sowie der liebenswürdigen Protagonisten erneut von ihrem Können überzeugen. Ihr ist eine Liebesgeschichte gelungen, die sich super für zwischendurch eignet und mit der man sich an verregneten Sommertagen weit weg träumen kann.
Huhu,
AntwortenLöschendazu gab es eine interessante Blogtour, die mir echt Lust auf all diese Länder gemacht hat.
LG..Karin...