Montag, 29. Februar 2016

So wüst und schön sah ich noch keinen Tag - Elizabeth LaBan


Autor: Elizabeth LaBan

Verlag: Carl Hanser Verlag

Seitenzahl: 288

ISBN: 978-3-446-25082-6

Erscheinungsdatum: 01. Februar 2016

Ebenfalls als E-Book erhältlich!

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Cover:


Mir gefällt bei diesem Roman die gesamte Gestaltung sehr gut. Angefangen bei dem winterlichen Cover, das durch die großen verschwommenen Schneeflocken und der Musterung sehr ruhig und harmonisch wirkt, bis hin zu den vielen liebevollen Details, die man erst findet, wenn man genauer hinsieht. So findet sich zum beispiel auf den ersten sowie auf einer der letzten Seiten ein Eingangsportal. Wenn man die Schutzhülle abmacht finden sich am Buchrücken ein paar Fußabdrücke, die man auch auf den Innenseiten wiederfindet.


Erster Satz:


Als Duncan unter dem steinernen Torbogen hindurchging, der zu den Zimmern der ältesten Schüler führte, beschäftigten ihn zwei Dinge: welcher »Schatz« wohl für ihn hinterlegt worden war und sein Aufsatz zum Thema Tragödie.


Inhalt:


Als Duncans letztes Jahr am Irving-College anbricht, ahnt er bereits welches Zimmer ihm zugewiesen wird. Ausgerechnet in das kleine Eckzimmer, im dem zuletzt der Außenseiter Tim wohnte, soll er ziehen. Es ist eine alte Tradition der Schule, dass der vorherige Bewohner eine kleine Überraschung dalässt für den zukünftigen Bewohner, doch Duncan erhält lediglich einige CD´s, die er für völlig wertlos hält, da sicher nur Musik darauf ist, aber er merkt schnell, dass sie viel wertvoller sind als er je vermutet hätte. Tim hat darauf seine persönliche Geschichte aufgenommen bis hin zu dem Tag, an dem das schreckliche Unglück passierte, über das auch Duncan unentwegt grübelt und das ihn seitdem sehr belastet .


Meine Meinung zum Buch:


Da mich das Cover sowie die Leseprobe sofort neugierig auf die Geschichte machten, wollte ich dieses Buch nur allzu gerne lesen. Es beginnt wie gesagt damit, dass Duncan ausgerechnet das unbeliebteste Zimmer des Internats zugewiesen wird und er denkt sofort, dass dieses Schuljahr nur schrecklich werden kann. Als er dann auch noch die CD´s von Tim findet glaubt er zunächst an einen schlechten Scherz, aber der Albino Tim hat ihm damit ein ganz besonderes Geschenk gemacht, für das er ihm nachträglich sehr dankbar sein wird.

Duncan geht das letzte Jahr auf´s renommierte Irving-College und freut sich auf das Wiedersehen mit Daisy, für die er mehr empfindet als Freundschaft, aber nicht so recht weiß, was sie in ihm sieht. Erst als er beginnt Tims Geschichte zu hören, die auch von seiner Verliebtheit zur Mitschülerin Vanessa handelt, hilft ihm das stückchenweise das letzte Schuljahr aufzuarbeiten, gibt ihm aber auch den entscheidenden Anstoß auf seine Freundin Daisy zuzugehen.

Tim ist ein Albino und möchte am liebsten übersehen werden. Er wurde früher oft gehänselt und ist froh, dass er das letzte Schuljahr am Irving-College lernen darf, denn dort war bereits sein neuer Stiefvater. Er möchte so wenig wie möglich auffallen und ist daher auch sehr zurückhaltend. Als er am Flughafen seine zukünftige Mitschülerin Vanessa kennenlernt und diese ohne Vorurteile auf ihn zugeht, findet er sie sofort sympathisch. Wegen einem Unwetter müssen sie die Nacht über abwarten, ehe sie weiterreisen können und so kommt es, dass die beiden sich ein Hotelzimmer teilen.

Allerdings ist Vanessa in einer festen Beziehung und da für Tim feststeht, dass Vanessa niemals mehr für ihn empfinden würde, versucht er einfach so oft wie möglich Zeit mit ihr zu verbringen. Was auch ihrem Partner nichts auszumachen scheint, schließlich wäre ein Außenseiter wie Tim niemals eine Gefahr für ihn.

Die Hauptcharaktere fand ich allesamt sehr gelungen und gut dargestellt. Allerdings konnte ich einige Handlungen von Tim nur schwer nachvollziehen. So weiß er zum Beispiel, dass er schreckliche Kopfschmerzen bekommt, da er den Aufenthalt im Freien ohne spezielle Sonnenbrille kaum verträgt und nutzt sie trotzdem nicht, aus Eitelkeit. Er ist besorgt und hilfsbereit gegenüber seinen Mitschülern und insbesondere, wenn es dabei um Vanessa geht, aber auf sich selber achtet er so wenig. Mein Lieblingscharakter in diesem Buch war jedoch der Nebencharakter Mr. Simon. Dieser ist Lehrer am Irving-College und war einst selber Schüler dort. Er lässt den Bewohnern des ungeliebten kleinen Eckzimmers immer wieder eine besondere Behandlung zukommen und hat etwas unkonventionelle Lehrmethoden, ist dabei aber so wie man sich einen Lehrer wünscht. Auch die gesamten Rituale an der Schule (wie zum Beispiel das wöchentliche Frühstück zum Abendessen) stelle ich mir schön vor.

Besonders gefallen hat mir der Schreibstil, da die Geschichte abwechslungsreich ist und zum einen die Geschichte von Duncan und Daisy erzählt, zum größten Teil jedoch die von Tim, der Duncan auf den CD´s von seinem letzten Schuljahr berichtet. Dabei spricht er Duncan immer wieder persönlich an, was ich sehr berührend fand. Duncan und Tim kannten sich eigentlich kaum, aber ich denke Duncan hat Tim dadurch am Ende mit ganz anderen Augen gesehen. Desweiteren fand ich die ganze Art und Weise, wie dieses Buch aufgebaut ist wahnsinnig spannend und hatte fast bis zuletzt keine Ahnung, was am Ende passieren würde und was Duncan und Tim miteinander verbindet.

Mein Fazit:


Mich hat diese Geschichte sehr gefesselt und zum Nachdenken gebracht. Es erzählt auf sehr einfühlsame Art die persönliche Tragödie des Protagonisten Tim, der endlich das Gefühl hat, trotz seiner Gesundheitsstörung ernst genommen zu werden, und konnte mich vorallem durch den außergewöhnlichen Aufbau der Geschichte sowie seinen ruhigen, gleichzeitig jedoch spannenden Schreibstil absolut begeistern. Allerdings blieben für mich am Ende einige Fragen unbeantwortet und ich hatte mir da einfach etwas anderes erhofft zum Schluss.




3 Kommentare:

  1. Huhu Diana,

    es macht immer wieder Spaß bei Dir zu stöbern. Du stellst immer wieder Bücher vor, die mir sonst noch nicht begegnet oder gehypt worden sind :)
    Auch dieses klingt wieder sehr gut und ganz nach meinem Geschmack. Werde es mir gleich mal auf meine Lovelybooks-Wunschliste setzen.

    Liebe Grüße und bis bald,
    Tanja ♥

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    1. Huhu :)

      schön, dass ich mit meiner Rezension neugierig auf das Buch machen konnte. Es liest sich wirklich großartig und war mal ein etwas "anderes" Jugendbuch :)

      Liebe Grüße und ein schönes Wochenende
      Diana ♥

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    2. Danke, wünsche dir auch ein schönes Wochenende :-)

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