Autor: Vea Kaiser
Verlag: Kiepenheuer & Witsch
Seitenzahl: 464
ISBN: 978-3-462-04742-4
Erscheinungsdatum: 11. Mai 2015
Ebenfalls als E-Book erhältlich!
zu kaufen bei: Kiepenheuer & Witsch
oder bei: Amazon
Cover:
Das Cover passt sowohl in seiner Farbgestaltung als auch im Motiv absolut zum Buch. Sehr gelungen finde ich dabei die Details, wie zum Beispiel der Olivenzweig und der Hirschkäfer, die sich auch in der Geschichte wiederfinden.
Erster Satz:
In Varitsi, einem kleinen Bergdorf nahe der albansisch-griechischen Grenze, gab es das Sprichwort, dass die dunkelste Stunde immer jene vor Sonnenaufgang sei.
Inhalt:
"Makarionissi oder Die Insel der Seligen" erzählt die Geschichte einer Familie mit griechischem Ursprung, über mehrere Generationen hinweg. Es beginnt im Jahre neunzehnhundertsechsundfünfzig und endet in der Gegenwart mit den Ururenkeln von Yiayia Maria Kouzis. Diese war es einst, die die Zeichen eines Traumes falsch deutete und daraufhin die Idee hatte, die Enkeltochter Eleni mit dem Enkelsohn Lefti zu verheiraten, um die Zukunft der Familie sowie den Fortbestand des Erbes zu sichern. Während Lefti sich notgedrungen in sein Schicksal fügt, ist Eleni von den Plänen der Großmutter alles andere als begeistert und beginnt ihrem Cousin das Leben schwer zu machen, bis sie sich schließlich Jahre später, als sie im niedersächsischen Hildesheim leben, ganz aus den Augen verlieren. Eleni gelangt über mehrere Umwege auf die Insel Makarionissi (Der Insel der Seligen) und baut sich dort ein neues Leben auf, während es Lefti nach St. Pölten in Österreich verschlägt.
Meine Meinung zum Buch:
Wenn man wie ich, bereits "Blasmusikpop oder Wie die Wissenschaft in die Berge kam"abgöttisch geliebt hat, fiebert man als Leser ganz klar auch diesem Buch entgegen. Und so stand für mich bereits lange vor der Veröffentlichung fest, dass ich dieses Buch unbedingt lesen muss. Dem Klappentext sowie dem Cover hatte ich dabei gar keine große Aufmerksam geschenkt, so dass ich eigentlich gar nicht wusste, was mich erwartet. Wahrscheinlich würde ich von Vea Kaiser jedes Buch kaufen, ohne es vorher gesehen zu haben.
Im Vordergrund dieses Romans stehen Lefti und Eleni, Cousin und Cousine, die heiraten sollen um das Familienerbe zu sichern. Die Geschichte setzt jedoch viele Jahre früher an, in der Kindheit der Beiden, als diese gemeinsam mit der eigensinnigen Großmutter Maria aufwachsen und von ihr viele traditionelle Geschichten der griechischen Literatur mit auf den Weg bekommen und so verwundert es auch nicht, dass Eleni wie eine dieser Heldinnen aus den Erzählungen der Großmutter werden möchte. Ich hatte während des Lesens oftmals Schwierigkeiten Elenis Handlungen nachzuvollziehen, da sie teilweise sehr impulsiv reagierte und gar nicht merkte, wie sie andere damit verletzte. Allerdings machte gerade sie dieses Buch so lebendig und spätestens als sie selbst Mutter wurde, machte sie eine gewisse Entwicklung durch und wuchs mir mehr und mehr ans Herz.
"Eleni hatte gelernt, dass die Deutschen steif und stur sein konnten. Doch sie kam aus den griechischen Bergen. Sie war mit Eseln aufgewachsen. Sie war sich sicher, sturer zu sein." (Zitat S. 119)
Lefti ist das komplette Gegenteil und ihn mochte ich auf Anhieb. Er ist gutmütig und eher der ruhende Pol der Familie, der es am liebsten allen recht machen möchte und sich selbst dabei vernachlässigt. Er findet später seine große Liebe Trudi und führt eine glückliche Ehe mit ihr und den gemeinsamen Söhnen, aber dennoch steht Eleni, selbst Jahre später in denen sie gar keinen Kontakt mehr miteinander haben, immer irgendwie zwischen ihnen.
Nach und nach lernt man noch viele weitere grandiose Familienmitglieder kennen, Enkel, Urenkel, Freunde, Lebenspartner, bis hin zu merkwürdigen Nachbarn, die dieses Buch so außergewöhnlich machen, da sie mit ganz viel Liebe zum Detail vorgestellt werden. Am Anfang des Buches befindet sich auch ein Stammbaum der Familie, der mir gerade zu Beginn des Buches sehr hilfreich war.
Vea Kaisers Schreibstil lässt sich schwer in Worte fassen für mich, da ich schlichtweg nichts vergleichbares bisher gelesen habe. Sie erzählt die Geschichte dieser Familie sehr lebhaft, lebendig, bildgewaltig und mit einem liebenswerten Humor, und ich denke, jeder der auf dem Land groß geworden ist und stets viel Familie um sich herum hatte, findet sich in ihren Büchern ein Stück weit wieder.
Mein Fazit:
"Makarionissi oder Die Insel der Seligen" ist ein Buch, bei dem man am Ende traurig ist, dass es vorbei ist. Mir wird es ebenso wie bereits ihr Debütalbum noch lange Zeit in Erinnerung bleiben und ich wünsche dieser großartigen Geschichte noch viele weitere Leser.
Hallo liebe Diana,
AntwortenLöschenerst einmal eines vorne weg:
Du schaffst es einfach immer wieder Bücher hier her zu zaubern, die ich vorher noch nirgendwo entdeckt habe :) finde ich toll und freue mich daher immer sehr über Deine Rezis! :)
Auch dieses Buch hört sich wieder spannend an.
Dein Zitat finde ich echt witzig :)
Werde es mir beim Verlag mal genauer anschauen.
Wünsche Dir ein schönes und erholsames Wochenende,
liebe Grüße, Tanja ♥
Das freut mich ungemein Tanja :) und ich denke mal, das Buch würde Dir auch sehr gut gefallen.
LöschenLiebe Grüße
Diana
Hallo Diana,
AntwortenLöschen*Augen zuhalt* - Gelesen habe ich die rezi jetzt nicht. Ich muss ja erst mal selbst das Buch lesen. Aber ich war neugierig, wer da so nett kommentiert hat. Ich schau spätestens wieder vorbei, wenn ich dann "Makarionissi" auch gelesen habe.
Liebe Grüße
Mona
Hallo Mona,
Löschendann warte ich mal gespannt auf Deine Rezi zu Makarionissi :)
Liebe Grüße
Diana