Dienstag, 21. April 2015

Jenseits der blauen Grenze - Dorit Linke



Autor: Dorit Linke

Verlag: Magellan

Seitenzahl: 304

ISBN: 978-3734856020

Erscheinungsdatum: 21. Juli 2014

zu kaufen bei: Magellan Verlag

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"Ich drehe mich ein, schaue unter Wasser zurück. Hinter uns bahnt sich ein heller, glitzernder Streifen einen Weg durch das Schwarz. Um Andreas´ Flossen leuchten grünliche Punkte auf, es ist, als würden wir hier unten unsere eigene Milchstraße formen." (Seite 57)


Cover:


Mir gefällt das Cover richtig gut und es passt sehr zum Inhalt des Buches. Im Vordergrund sieht man klar und deutlich den Stacheldraht und dahinter lässt sich das Meer und der Strand erkennen. Dieser sieht sehr idyllisch aus, aber der Schein trügt.


Erster Satz:


Unsere Taschen liegen vergraben unter einem Hagebuttenstrauch.


Inhalt:


Nachdem Hannas bester Freund Andreas beschließt aus der DDR zu flüchten, plant sie gemeinsam mit ihm die Strecke durch die Ostsee. Fünfzig Kilometer schwimmend bis nach Fehmarn, und da weder Andreas noch Hanna eine glückliche Zukunft in der DDR sehen, fasst Hanna den Entschluss, mit ihm zu gehen. Im Gepäck haben sie lediglich ein in Folie geschweißtes Mosaik-Heft für ihren Freund Sachsen-Jensi, Blockschokolade, Schmerztabletten sowie eine Wasserflasche. Lediglich ein dünnes Band, dass sich beide um´s Handgelenk binden, hält die beiden Freunde während ihrer kräftezehrenden Flucht zusammen.


Meine Meinung zum Buch:


Auf dieses Buch war ich wirklich sehr gespannt, da mich die Thematik nach wie vor sehr interessiert, und als ich schließlich den Klappentext las und erfuhr, wie die beiden Freunde flüchten wollten, hielt ich das schlichtweg für Wahnsinn. Dennoch weiß ich, dass tausende Menschen genau diesen Weg in die Freiheit wählten.

Hanna, aus deren Sicht die Geschichte geschrieben ist, habe ich bereits nach wenigen Seiten in mein Herz geschlossen und je mehr ich über ihre Kindheit und Jugend in der DDR erfuhr, desto besser verstand ich, warum sie diesen Weg wählte. Hanna wuchs in einer liebevollen Familie auf und wollte, nachdem sie nicht gut genug für den Leistungssport war, Biologie studieren. Stattdessen wurde sie dazu verdonnert Dosenöffner sowie Schiffsschrauben zusammen zu bauen. Sie hat sich längst damit abgefunden, aber als ihr bester Freund beschließt zu flüchten, muss sie einfach mit ihm gehen. Wie soll sie denn ohne ihn das alles ertragen. Ihr gemeinsamer Freund Sachsen-Jens durfte bereits einige Jahre zuvor mit den Eltern ausreisen. Während Hanna und Jens durch die Ostsee schwimmen, blicken sie immer wieder zurück auf ihre gemeinsame Kindheit und Jugend und obwohl ich die Flucht unheimlich spannend fand, mochte ich diese Rückblenden fast noch lieber, da sie bei mir so viele schöne lustige sowie irrsinnige Erinnerungen wach werden ließen. Die tiefe und ehrliche Freundschaft der Drei hat mich zutiefst berührt und ich fand es bemerkenswert wie diese sich aufeinander verlassen konnten.

Der lockere und humorvolle Schreibstil lässt sich leicht und flüssig lesen und am Ende des Buches gibt es auch eine Übersicht, in der einige Begriffe genau erklärt werden. Die Handlung wechselt ständig zwischen der spannenden Flucht, bei der man sehr gut die Kälte des Meeres nachempfinden kann, und der schönen aber auch vom Staat vorgegebenen Kindheit und Jugend, hin und her. Bereits in der Schule eckten die Drei mit ihrer offenen und ehrlichen Art immer wieder an und dann ist da immer noch Hannas Großvater, der sich einfach nie anpassen konnte und immer noch eins obendrauf setzte.

Mein Fazit:


Ein Buch, das einfach jeder gelesen haben sollte. Es ist ein Stück deutsche Geschichte und ich würde mir wünschen, dass dieses Buch noch viele begeisterte Leser findet. Spannend von der ersten bis zur letzten Seite und zugleich so berührend und amüsant geschrieben, dass man es nach dem Lesen wie ein Fotoalbum voller Erinnerungen an sich drücken möchte.







6 Kommentare:

  1. Antworten
    1. Ja, dieses Buch ist wirklich etwas ganz besonderes :)

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  2. Huhu!

    Hach ... ich war mir bis jetzt ja sehr unsicher, ob ich dieses Buch lesen will. Noch ein Buch mit diesem Thema ... nun ja ... die Konkurrenz ist halt groß. Aber nach deiner Rezension kann ich wohl nicht anders, oder? :D

    GlG,
    Nicole

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    1. Hallo Nicole,

      ich finde eher, über dieses Thema wird viel zu selten geschrieben. Es liest sich super und du solltest es unbedingt lesen.

      Liebe Grüße
      Diana

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  3. Hey,

    das Buch soll ja wirklich sehr gut sein, auf meiner Wunschliste steht es auch schon. An sich bin hab ich es nicht so mit der Thematik, schlimm, schlimm ich weiß.^^ Ab und an sollte man sich aber schon mal mit der deutschen Geschichte befassen.

    Irgendwann werde ich es wohl doch mal lesen :)

    Grüße,
    Julia

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    1. Hallo Julia,

      das solltest du wirklich :) Es lohnt sich.

      Liebe Grüße
      Diana

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