Sonntag, 31. August 2014

Kirschblütentage - Nancy Salchow

Bildquelle: Droemer Knaur

   Autor: Nancy Salchow


     - eBook -

     Seitenzahl: 269 (geschätzt)

     Verlag: Knaur eBook

     Als Taschenbuch verfügbar ab dem 03. November 2014

     zu kaufen bei: Droemer Knaur

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"Kirschblütentage hatte seine Großmutter die warmen Frühlingstage immer genannt, die die ganze Familie Jahr für Jahr mit frisch gebackenem Kuchen, Kakao für die Kinder und Kaffee für die Erwachsenen im Garten verbrachte"


Cover:


Ich mag das Cover sehr, man sieht darauf den Teil einer Küche und es wirkt auf den ersten Blick sehr ländlich. Es passt prima zur Vergangenheit und Gegenwart in diesem Roman. Die kühlen Farbtöne und der Blumenstrauß strahlen viel Ruhe aus. 



Erster Satz:


Sie sprach nicht gern von Regen, wenn er derart sachte daherkam.



Inhalt:


Emilia weiß, dass sie nicht mehr lange leben wird und macht sich große Sorgen um ihre Familie. In der Ehe ihres Sohnes Vincent und seiner Frau Jasmin kriselt es von Tag zu Tag mehr und ihre Enkelkinder Kea und Philipp befinden sich in der Pubertät und ziehen sich immer mehr von der Familie zurück. Vor ihrem Tod verteilt Emilia heimlich im ganzen Haus wichtige Erinnerungsstücke, die ihre Finder an glückliche Zeiten gemeinsam mit der Familie erinnern sollen und hofft so, den Zerfall der Familie zu stoppen. Auch Charlotte, die Frau ihres bereits verstorbenen Sohnes Julian, war immer ein wichtiger Teil der Gemeinschaft und trägt ihren Teil zur Versöhnung bei. 



Meine Meinung zum Buch:


Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht der einzelnen Familienmitglieder erzählt und ergänzt durch Erinnerungen an früher. Man erfährt somit im Laufe der Geschichte, was jeder Einzelne mit dieser Familie verbindet und was derjenige fühlt. Sehr schön fand ich dabei, wie anschaulich und gefühlvoll die gefundenen Erinnerungsstücke beschrieben wurden. Es waren zum Teil sehr banale Sachen, wie zum Beispiel ein Teelichthalter oder ein kleines Plastikschwein, aber selbst der Anblick dessen, löste beim Finder so viele Gefühle und Erinnerungen aus, dass mich das sehr berührte. Die Stimmung in der Vergangenheit wurde sehr schön geschildert und man merkte gleich, wie kostbar die gemeinsamen Momente damals für alle waren.

Vincents Schwägerin Charlotte wirkte auf mich eher geheimnisvoll und ihr Konflikt mit Vincent gab dem Roman zusätzliche Spannung. Man ahnte schnell, dass zwischen den beiden etwas vorgefallen sein musste.

Den Schreibstil empfand ich als leicht und flüssig und ich hatte die Geschichte somit innerhalb weniger Tage zu Ende gelesen. In die Gefühlswelt von Jasmin konnte ich mich, als Mutter, sehr gut hineinversetzen und wahrscheinlich, würden viele Mütter ähnlich handeln und die Familie an die erste Stelle setzen. Mit Vincent dagegen konnte ich mich anfangs nicht so richtig anfreunden und sein Handeln wirkte auf mich erst mal sehr egoistisch und befremdlich. Allerdings änderte sich das im Laufe der Geschichte und er wurde mir mit der Zeit immer sympathischer. 

Insgesamt denke ich, Nancy Salchow ist mit diesem Roman eine zauberhafte Familiengeschichte gelungen, die zwar zum Teil vorhersehbar ist, aber zugleich zum Nachdenken anregt, was wirklich wichtig ist im Leben. Ein Roman voller Gefühle und Erinnerungen, der zum Träumen einlädt.





                                                              ★ ★ ★ ★ 








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