Freitag, 18. November 2016

[Blogtour] Der 5. Tag "Zwei Tage, zwei Nächte und die Wahrheit über Seifenblasen" von Angela Mohr




















Herzlich Willkommen,

heute ist der fünfte und leider auch schon letzte Tag unserer Blogtour zu "Zwei Tage, zwei Nächte und die Wahrheit über Seifenblasen" von Angela Mohr. In den letzten Tagen konntet ihr bereits viele Informationen zu den vielfältigen Themen des Buches lesen. Den Anfang machte Katharina, die euch das Buch näher vorstellte, danach ging es um den Begriff Stottern bei Katja. Am dritten Tag erläuterte Nadja die Sprache als eigene Hauptfigur und gestern ging es bei Caro schließlich um das Thema Trauma und Traumabewältigung. 

Bei mir geht es heute um den Begriff 

Russlanddeutsche 


Was das Ganze genau mit dieser Geschichte zu tun hat, möchte ich gar nicht allzu sehr erläutern, da dies beinahe bis zum Ende lediglich grob umschrieben wird und ich nicht spoilern möchte. Das Buch konnte mich persönlich gerade wegen der vielen Geheimnisse, die um die Herkunft der beiden Jugendlichen gemacht wurde bzw. ihrer persönlichen Probleme, besonders fesseln und ich möchte die Auflösung ungern vorweg nehmen, da ihr das Buch ja vielleicht selber noch lesen wollt.

Nur soviel vielleicht: Unser Protagonist Nik stammt aus einer russlanddeutschen Familie und ist auf der Flucht vor seinem großen Bruder. Obwohl er in Deutschland aufwuchs, hat er das Gefühl, hier nicht hinzugehören und spart heimlich Geld, damit er irgendwann zu seinen Großeltern an die Wolga gehen kann. Die größeren Probleme mit der Migration haben jedoch Niks Bruder Oleg sowie seine Eltern, die die Entwurzelung in all den Jahren nicht verarbeitet haben.

Nik fühlt sich weder als Russe noch als Deutscher, sondern er besteht auf die Bezeichnung 

"Wolgadeutscher".

Wolgadeutsche sind Nachkommen deutscher Einwanderer, die im Russischen Reich unter der Regierung Katharinas der Großen an der unteren Wolga ansässig wurden. In der Gesamtzahl der Russlanddeutschen bilden sie einen Anteil von 25 %. Das Zentrum der Wolgadeutschen war die Stadt Pokrowsk (seit 1931 Engels). Zwischen 1924 und 1941 waren sie innerhalb der Sowjetunion in der Wolgadeutschen Republik organisiert.

Die Siedler, die überwiegend aus Bayern, Baden, Hessen, der Pfalz und dem Rheinland kamen, folgten in den Jahren 1763 bis 1767 der Einladung der deutschstämmigen Zarin Katharina II. in ihr neues Siedlungsgebiet, wo sie 104 Dörfer gründeten. Sie wurden angeworben, um die Steppengebiete an der Wolga zu kultivieren und die Überfälle der Reitervölker aus den Nachbargebieten einzudämmen. Mit der Zeit entwickelten sie in dieser Region eine blühende Agrarwirtschaft mit Exporten in andere Regionen Russlands.

Im russischen Reich fanden die deutschen Siedler günstige Bedingungen vor, u. a. erhielten sie einen politischen Sonderstatus, der das Recht auf Beibehaltung des Deutschen als Verwaltungssprache, auf Selbstverwaltung sowie auf Befreiung vom Militärdienst umfasste. Diese Selbstbestimmungsrechte wurden 1871 durch Zar Alexander II. eingeschränkt und 1874 ganz aufgehoben, was zu einer Auswanderungswelle in die USA, Kanada und Südamerika (z. B. nach Villaguay) führte.

Weitere Einschränkungen und Repressalien erfolgten bereits kurz nach Gründung der Sowjetunion, als Stalin den Wolgadeutschen die gesamte Getreideernte abnahm und ins Ausland verkaufte. Tausende von Wolgadeutschen starben 1921/22 infolge der dadurch verursachten Hungersnot.

1924 wurde die Autonome Sozialistische Sowjetrepublik der Wolgadeutschen geschaffen, nachdem das Gebiet bereits nach der Oktoberrevolution ab 1918 Autonomie erlangt hatte.

Die 'wolgadeutsche Republik', die 1941 aufgelöst wurde, hatte etwa 600.000 Einwohner, wovon etwa zwei Drittel deutscher Abstammung waren.

Nach dem Überfall des „Dritten Reiches“ auf die Sowjetunion im Juni 1941 (Zweiten Weltkrieg) ließ Stalin das Präsidium des Obersten Sowjets der UdSSR am 28. August 1941 den Erlaß „Über die Umsiedlung der im Wolgagebiet ansässigen Deutschen“ beschließen. Die etwa 400.000 verbliebenen Wolgadeutschen wurden der kollektiven Kollaboration beschuldigt, nach Sibirien und Zentralasien deportiert und dort in Arbeitslager der „Arbeitsarmee“ (Трудармия) gezwungen, wobei Tausende starben. Die meisten Russlanddeutschen (Männer und Frauen) wurden in der Zeit zwischen Oktober 1942 und Dezember 1943 einberufen.

Erst 1964 wurden sie – mit Einschränkungen – offiziell vom Vorwurf der Kollaboration befreit. (1964 endete die Ära Chruschtschow, die 1953 nach Stalins Tod begonnen hatte. Die Tauwetter-Periode währte von etwa 1956 bis 1964.)

Die Bundesrepublik Deutschland ermöglichte den Wolgadeutschen seit den 1970er Jahren die Einreise und die Einbürgerung (siehe auch Bundesvertriebenengesetz). [Quelle: Wikipedia]

Welche Probleme gibt es bei der Migration?


Viele Russlanddeutsche sind mittlerweile gut integriert, haben jedoch nach wie vor große Probleme mit dem sozialen Abstieg nach dem Umzug. Gerade ältere Aussiedler hatten einen schweren Start in Deutschland, da sie weder Sprachkurse noch Arbeitsmarktförderung erhielten und akademische Berufsabschlüsse nicht anerkannt wurden. Dies führte schließlich dazu, dass die Familien sich isolierten und oftmals dann die Kinder unter der Entwurzelung besonders stark litten. Besonders betroffen davon waren die Spätaussiedler, die während  der 1990er-Einwanderungswelle kamen. Viele von ihnen und besonders deren nicht-deutschstämmige Familienangehörigen konnten kein Deutsch. Oft stammten sie aus ländlichen Gebieten mit traditionalen Gruppenstrukturen. Hier war also der Kulturwechsel durch die Aussiedlung viel größer und der deutsche Arbeitsmarkt war bei ihrer Ankunft viel enger, ihre Qualifikationen kaum gefragt und die Sozialkassen als Spätfolge der Deutschen Einigung leer. [Quelle: Eurasisches Magazin]


Das Gewinnspiel:



Beantwortet mir als Kommentar bitte die nachfolgende Frage und erhaltet die Chance auf einen der nachfolgenden Gewinne:

5 x 1 Exemplar von Zwei Tage, zwei Nächte und die Wahrheit über Seifenblasen nach Wahl. Entweder als E-Book im epub-Format oder als signiertes Print



Frage: Was glaubt ihr, sind die größten Probleme, die russlanddeutsche Jugendliche bei der Migration hier haben?


Teilnahmebedingungen:

  • Die Teilnahme an dem Gewinnspiel ist ab einem Alter von 18 Jahren möglich. Falls Du unter 18 Jahre alt sein solltest, ist eine Teilnahme nur mit Erlaubnis des Erziehungs-/Sorgeberichtigten möglich.
  • Der Versand der Gewinne erfolgt nur innerhalb Deutschland, Österreich und Schweiz, wobei der Rechtsweg hier ausgeschlossen ist. Für den Postversand wird keinerlei Haftung übernommen.
  • Eine Barauszahlung der Gewinne ist leider nicht möglich.
  • Als Teilnehmer erklärt man sich einverstanden, dass die Adresse an die Autorin/ an den Autor oder an den Verlag im Gewinnfall übersendet werden darf und man als Gewinner öffentlich genannt werden darf.
  • Jede teilnahmeberechtigte Person darf einmal pro Tag an dem Gewinnspiel teilnehmen. Mehrfachbewerbungen durch verschiedene Vornamen, Nachnamen, Emailadressen oder einem Pseudonym sind unzulässig und werden bei der Auslosung ausgeschlossen. 
  • Das Gewinnspiel wird von CP - Ideenwelt organisiert.
  • Das Gewinnspiel wird von Facebook nicht unterstützt und steht in keiner Verbindung zu Facebook.
  • Sollte der Gewinner sich im Gewinnfall nach Bekanntgabe innerhalb von 7 Tagen nicht bei CP-Ideenwelt melden, rückt ein neuer Gewinner nach und man hat keinen Anspruch mehr auf seinen Gewinn. 
  • Das Gewinnspiel endet am 18.11.2016 um 23:59 Uhr.


Der Blogtourfahrplan:


Montag, 14. November 2016: Zwei Tage, zwei Nächte und die Wahrheit über Seifenblasen (Buchvorstellung)
Katharina - Bücher lieben und erleben ...

Dienstag, 15. November 2016: Stottern
Katja - Miss Rose´s Bücherwelt

Mittwoch, 16. November 2016: Sprache als eigene Hauptfigur
Nadja - Bookwormdreamers

Donnerstag, 17. November 2016: Trauma und Traumabewältigung
Caro - Bücherwanderin

Freitag, 18. November 2016: Russlanddeutsche
hier bei mir

Samstag, 19. November 2016: Gewinnspielauslosung
auf allen Blogs

6 Kommentare:

  1. Hallo...vielleicht haben sie noch mit alter geschichte zu kämpfen sprich damalige kriegsgeschichten und was da so passiert ist. und eben die sprache und Jobs hier zu finden so wie wir deutsche eigentlich ja auch....
    LG Jenny

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  2. Hallo,
    obwohl sie Deutsche sind, werden sie oft als Ausländer angesehen. Gerade die Jüngeren sprechen oft nicht so gut deutsch und müssen die Sprache hier lernen. Und sie begegnen vielen Vorurteilen. Das sind auf jeden Fall meine Vermutungen.

    lg, Jutta

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  3. Hallo ,

    Danke für den tollen und interessanten Beitrag.
    Die größten Probleme, die russlanddeutsche Jugendliche haben
    sind die Sprachkenntnise und eine schlechtere Bildung.

    Liebe Grüße Margareta Gebhardt (Stern44 )
    margareta.gebhardt@gmx.de

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  4. Unterschiede in der Sprache und Kultur.

    Liebe Grüße,
    Daniela

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  5. Hallo Diana,

    ich kann mich anschließen, Sprache und Akzeptanz sind sicher zwei der größten Problemfaktoren. Zudem ist es für sie sicher nicht leicht, in einer fremden Kultur ihre eigene Identität zu definieren und eine Möglichkeit zu finden, sie selbst zu sein, ohne anzuecken.

    LG

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  6. Hallo,

    ich glaube, dass zunächst die andere Kultur und die andere Sprache schwierig sein können... zudem gibt es leider oftmals noch gewisse Vorurteile, die problematisch sein können...

    LG

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